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von Rolf Müller, 28.04.2015

Dietrich-Preis an Daniel V. Keller

Dietrich-Preis an Daniel V. Keller
Universell lesbare Kunst: Daniel V. Keller. | © zVg

Der mit 15‘000 Franken dotierte Adolf-Dietrich-Förderpreis geht dieses Jahr an den 28-jährigen Daniel V. Keller. Der Künstler stammt aus Bottighofen und bewegt sich zwischen Installation und Skulptur.

Rolf Müller

Die Thurgauische Kunstgesellschaft vergibt den Preis am 21. November 2015. Neben dem Preisgeld umfasst er eine Ausstellung in dem von ihr betriebenen Kunstraum Kreuzlingen. Der Adolf-Dietrich-Förderpreis feiert in diesem Jahr zugleich sein 30-jähriges Bestehen und wird zum 16. Mal verliehen (Liste der bisherigen Preisträger).

International tätig

Der diesjährige Preisträger heisst Daniel V. Keller. Er ist in Bottighofen aufgewachsen, studierte Keramik-Design in Bern und schloss seinen Bachelor von 2009 bis 2012 in Amsterdam und New York ab. Seine künstlerische Arbeit bewegt sich hauptsächlich in den Bereichen zwischen Installation und Skulptur. In der bisherigen Karriere stellte er unter anderem in Zürich, Amsterdam, Wien und New York aus und konnte „bedeutende Auszeichnungen“ (Mediencommuniqué Kunstgesellschaft) entgegennehmen.

Kellers Ausstellung "Attractions" im Herbst 2014 in der Signal Galery in N.Y:

 

In Kellers Arbeit „werden verschiedene Materialien in gekonnter Weise eingesetzt. Immer wieder erstaunt die handwerkliche Präzision, mit der der Künstler seine Eingriffe plant und ausführt. Die durchdachte Inszenierung der Objekte führt bei den Betrachtenden oft zu inspirierender Irritation und beeinflusst deren Wahrnehmung nachhaltig“, so die Kunstgesellschaft.

Erfolg durch universell lesbare Kunst

Seinen Erfolg könne er sich selbst gar nicht so recht erklären, sagte Keller im Sommer 2014 gegenüber der „Kreuzlinger Zeitung“. Möglicherweise liege es daran, dass seine Kunst universell gelesen werden könne. Und sobald es einmal anfange zu rollen in der Kunstszene, werde man an andere Ausstellungen eingeladen, erklärte er gegenüber dem Blatt.

Wir gratulieren zum Preis, Herr Keller. Was machen Sie mit dem Geld?

Daniel V. Keller: Zuerst einmal freue ich mich sehr über die Ehrung der Thurgauischen Kunstgesellschaft und die Möglichkeit, im Kunstraum Kreuzlingen auszustellen. Ich bin ja hier aufgewachsen, kenne ihn darum gut und halte ihn für einen der interessantesten Räume im Thurgau zum Bespielen. Das Preisgeld gibt mir etwas mehr Freiheit für die Arbeit im Atelier und erlaubt mir, aufwändigere Arbeiten zu realisieren.

Haben Sie bereits konkrete Pläne für die Ausstellung im Kunstraum?

Ja, relativ genaue. Die können allerdings noch ändern bis im November. Jedenfalls schwebt mir eine grosse, architekturbezogene Installation vor.

Wie ist es für Sie, im Herkunftskanton auszustellen?

Es freut mich sehr, das ist ein Heimspiel für mich. So kann ich auch meiner Familie einmal in der Nähe zeigen, was ich mache.

Ab 6. Juni in der Kunsthalle Arbon

Vor dem Kunstraum Kreuzlingen im November stellt Daniel V. Keller vom 6. Juni bis 12. Juli 2015 in der Kunsthalle Arbon aus. Die da gezeigten Exponate werden allerdings andere sein als die Installation im Zusammenhang mit dem Adolf-Dietrich-Förderpreis. (rom)


Fundamental Question, 2014. EPS, lack, clamping set 28 x 300 x 100 cm. (Bild: danielvkeller.com/Charlott Markus)

Elements to a house / Selected Works 2013: "Later we eat a potato", 2013. (Bild: danielvkeller.com)

 

***

Mehr zum Thema:

Von Bottighofen in die Welt hinaus - KreuzlingerZeitung vom 31.7.2014
„Ray Hegelbach hat es verdient!“ - thurgaukultur.ch vom 6.11.2011


***

Weitere Informationen:

Website Thurgauische Kunstgesellschaft
Facebook-Seite des Künstlers
Website von Daniel V. Keller:

danielvkeller.com

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