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von Inka Grabowsky, 06.06.2025

Campus-Konzert in Kreuzlingen: Ein guter Jahrgang

Campus-Konzert in Kreuzlingen: Ein guter Jahrgang
Über 200 Mitwirkende arbeiten für das Campuskonzert zusammen. | © Inka Grabowsky

Beim Campus-Konzert von PMS und PHTG gibt es dieses Mal ausschliesslich Schweizer Musik – vom Volkslied auf Rätoromanisch bis zu Nemos «Code» auf Englisch. (Lesedauer: ca. 3 Minuten)

«Es gehört zum pädagogischen Konzept der Schule, dass alle Jugendlichen in ihren vier Jahren auf der PMS zwei Grossanlässe auf der Bühne erleben», erklärt Musiklehrerin Christine Forster. «Also organisieren wir das Weihnachtskonzert mit meist traditionellen Klängen und das Campus-Konzert zum Besuchstag mit eher populärerer Musik.» 

Dem Publikum kann das Bildungsziel egal sein: Es geniesst einfach Musik auf hohem Niveau. Die diesjährige Ausgabe verspricht eine besondere Attraktion. Die PMS ist eine der ersten Schulen, die das Recht bekommen hat, «The Code» aufzuführen - jenen Song, mit dem Nemo 2024 den ESC gewonnen hat.

 

Die Partitur stellte der Arrangeur Wojciech Kostrezewa zur Verfügung. Bild: Inka Grabowsky

Der Zufall half

«Nemos Grossvater ist mein Nachbar», erzählt Alexa Vogel, die Stimmbildnerin der Chöre der Schule. «So bekam ich die Kontaktdaten des Managers, der verwies auf den Arrangeur in Polen. Von ihm bekamen wir die Original-Partitur und müssen nun einfach bei der Suisa anmelden, dass wir das Lied aufführen.» 

Naturgemäss gibt es in Kreuzlingen nicht einen einzelnen Interpreten, der von Koloratur bis Rap alles leisten kann. Nemo hatte schliesslich unter anderem wegen der überraschenden Vielseitigkeit Erfolg. Für das Campuskonzert wird der Part aufgeteilt: Drei Solistinnen und der Chor schaffen zusammen. 

Video: Einblick in die Probenarbeiten zum Campuskonzert

Emotionale Auswahl

«The Code» ist nur einer von vielen Höhepunkten des Programms. Titelgebend ist «Für immer uf di» von Patent Ochsner. Und das hat für Prorektor Daniel Steger, der dieses Mal vor allem in seiner Funktion als Pianist gebraucht wird, eine besondere Bedeutung. «Ich gebe auch Lebenskundeunterricht. 

Dort besprechen wir mitunter ernste Themen. Zum Kennenlernen habe ich mit den Jugendlichen ‹Für immer uf di› gesungen. Musik verbindet schliesslich. Dabei hatte ich den Hintergedanken, dass wir den Song zum Ende der Schulzeit bei der Maturafeier noch mal zusammen singen. Nun kommt er jetzt schon. Das freut mich natürlich.» 

Video: Einblick in die Probenarbeiten (2)

Alle Landessprachen

Klanglich besonders attraktiv findet die Leiterin des grossen Chors, Alexandra Schmid, die Songs auf Berndeutsch. «Die vielen ‹U’s› und das rollende ‹R› geben dem Dialekt Tiefe. Thurgauerdeutsch ist dagegen viel flacher.» Beim Campuskonzert kann man entsprechende Studien betreiben. Mit «So easy, wenn du da bisch» von Dabu Fantastic und «Rosalie» von Bligg ist auch Zürideutsch vertreten, ein Volkslied ist auf Glarnerdeutsch. Mit Italienisch, Französisch und Rätoromanisch sind alle Landessprachen der Schweiz zu hören. 

Die Auswahl reicht vom Volkslied bis zum Sprechgesang, von bekannt bis unbekannt, von einfach bis komplex. «Manche Harmoniewendungen in einzelnen Songs sind komplexer, als sie zunächst klingen», sagt Daniel Steger, «Aber es geht ins Ohr. Und weil die jungen Leute die meisten Songs alle schon oft gehört haben, können sie es leichter umsetzen, als wenn sie nur nach Noten singen müssten.» 

Alexa Vogel bricht eine Lanze für die musikalische Begabung der über 200 Mitwirkenden, von denen die 140 Zweit-Klässler obligatorisch teilnehmen müssen. Es sei zwar zu merken, dass Schülerinnen und Schüler heutzutage nicht mehr so viel sängen, weshalb man zunächst Grundlagen legen müsse, aber «so einen guten Jahrgang hatten wir schon eine ganze Weile nicht mehr.» 

 

Alexa Vogel begleitet die Solistinnen bei der Probe zu «The Code» am Flügel. Bild: Inka Grabowsky

 

Die Aufführungsdaten

Campuskonzert «Für immer uf di» 

am 13. Juni um 19.30 Uhr und am 14. Juni um 11.15 Uhr 

im Dreispitz Kreuzlingen

 

Mit dem grossen Chor der zweiten Klassen, dem Frauenchor der zweiten Klassen, dem Vokalensemble der PMS unter der Leitung von Manuela Eichenlaub und dem Campus Orchestra der PMS /PHTG unter den Leitung von Marco Castellini

Eintritt frei

 

 

 

 

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