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von Inka Grabowsky, 28.10.2021

Offene Bühne für Sprachkünstler:innen

Offene Bühne für Sprachkünstler:innen
Lèonie Moser hofft auf viel Spass beim „Abend der Worte“ am 12. November im Phönix-Theater | © Inka Grabowsky

In Steckborn bekommen am 12. November Sprachkünstler aller Sparten eine Bühne. Jeder, der einen Text vor Publikum präsentieren möchte, kann sich anmelden. Initiiert hat das die Regisseurin und Theaterautorin Léonie Moser. (Lesedauer: ca. 2 Minuten)

Ob die Menschen auf der Bühne Gedichte deklamieren, Märchen vorlesen oder Anekdoten erzählen, ist Léonie Moser egal: „Im Jubiläumsjahr des Phönix-Theaters wollen wir all jenen eine Plattform bieten, die sonst nicht in der Öffentlichkeit stehen.“ Genau so eine Gelegenheit habe sie selbst als Jugendliche vermisst. „Spoken Word“ ist eine relativ junge Kunst-Gattung, deren Teilbereich Poetry Slam wohl der bekannteste ist.

Doch für den „Abend der Worte“ können sich Schriftsteller, die eine angefangene Geschichte in der Schublade haben und sie vor Publikum ausprobieren wollen, ebenso anmelden wie Pausenclowns, die statt Mitschüler für einmal Theaterbesucher als Stand Up Comedian zum Lachen bringen wollen.

„Inhaltlich gibt es keine Vorgaben“, so die junge Organisatorin. „Ich bitte aber vorab um die Texte, damit ich sie passend zusammenstellen kann.“ Sie wird die Auftritte jeweils moderieren und stellt sich jetzt schon darauf ein, viel zu improvisieren.

Léonie Moser ist die Initiatorin des Spoken-Word-Abends im Phönix-Theater. Bild: Inka Grabowsky

 

15 Minuten Ruhm

Bis zu 15 Minuten haben die Vortragenden jeweils Zeit, dann ist der nächste an der Reihe. Bisher haben sich Poetry Slammer angemeldet, aber auch jemand, der einen Tagebuchtext vorliest. Sogar ein Aufsatz aus der Primarschule steht schon auf der Vortragsliste. „An kreativen Texten mangelt es uns nicht, aber man muss eben auch die Zeit und die Lust haben, am Abend des 12. November seine Idee selbst auf die Bühne zu bringen.“

Das koste sicher einiges an Überwindung, zumal man das Ganze nicht proben kann. Moser kennt das Lampenfieber aus eigener Erfahrung. Zwei Theaterstücke hat die 22-Jährige bereits geschrieben und inszeniert. 2018 hatte ihr „Chuchichästli“ im Phönix-Theater Uraufführung. „Never have I ever“ stand im April im Theaterhaus Thurgau auf dem Programm.

Inzwischen studiert sie in Winterthur an der ZHAW Journalismus und Organisationskommunikation. Ihrer alten Heimat Steckborn ist sie unter anderem durch ihr Engagement im Phönix-Theater verbunden.

Video: arttv.ch über Léonie Mosers „Never have I ever“

Der Tanz bleibt dem Phönix erhalten

„Leonie ist die jüngste im Vorstand“, sagt der Theaterleiter Philippe Wacker. „Wir freuen uns, ihr die Gelegenheit zu geben, das Spoken Word-Format auszuprobieren.“ Prinzipiell sei das Theater sehr daran interessiert, eine neue – auch jüngere – Zuschauergruppe anzusprechen. Die etablierte Nische als Spezialist für Tanzaufführungen will das Phönix aber nicht verlassen. „Tanz bleibt unser Standbein. Wir wollen das Angebot nur ergänzen.“

Wer am 12. November noch am „Abend der Worte“ teilnehmen möchte, kann sich per Mail bei Léonie Moser (leonie@revoltaproductions.com)  melden. „Eine Gage gibt es nicht, aber dafür hoffentlich Applaus und auf jeden Fall Bühnenerfahrung“, lacht sie.

Theaterleiter Philppe Wacker hofft auf neue Zuschauer im Phönix Theater. Bild: Inka Grabowsky

 

Der Termin

Phönix-Theater Steckborn

Ein Abend der Worte. Spoken Words

12. November 2021, 20:15

 

Eintritt frei, Kollekte.

 

 

 

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