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von Sascha Erni, 08.06.2021

Seelenfrieden am Rande der Pandemie

Seelenfrieden am Rande der Pandemie
Rampenlicht statt Rhythmusgitarre: Der Frauenfelder Musiker Alex Good veröffentlicht am 18. Juni eine neue EP | © zVg

Am 18. Juni erscheint die neue EP von Alex Good & Band – als Download, Stream und CD. Für den Track «Peace of Mind» konnte der Frauenfelder Musiker die Singer/Songwriterin Beth Wimmer gewinnen. (Lesedauer: ca. 2 Minuten)

Als Alex Good & Band am 15. Februar 2020 in der Eisenbeiz Plattentaufe für ihre EP «Call of the Void» feierten, wussten die vier Musiker noch nicht, wie einschneidend die Pandemie aufs Schweizer Musikschaffen wirken würde. Aber statt sich über abgesagte Konzerte aufzuregen, wurde Good produktiv und schrieb neue Songs.

Nun erscheint am 18. Juni die EP «The Last Round» – und das nicht nur via Download und auf Streaming-Diensten, sondern auch physisch als CD. «Ich hatte ja genug Zeit im letzten Jahr, um neue Songs zu schreiben», sagt der Frauenfelder Musiker und lacht.

Er freut sich besonders darüber, dass er für die Single «Peace of Mind» mit der US-amerikanischen Singer/Songwriterin Beth Wimmer zusammenarbeiten konnte.

Thurgauer Americana

«Ich wusste, ich benötige für einen der neuen Songs eine warme, weibliche Stimme», erzählt Alex Good Ende Mai im Gespräch. Also habe er kurzerhand Beth Wimmer eine Handy-Aufnahme von «Peace of Mind» geschickt. Die im Thurgau lebende Musikerin sagte umgehend zu, denn die zwei besuchten jahrelang gegenseitig Konzerte und kamen so ins Gespräch. Sie wurden zu Freunden.

Für «Peace of Mind» sei entsprechend eine Kollaboration naheliegend gewesen. «Ich bin so der Bluesrocker, Beth ist eher folkig unterwegs. Das passt unter dem Sammelbegriff Americana gut zusammen», so Good. Die Single ist am 14. Mai auf allen wichtigen Streaming-Plattformen und Download-Portalen erschienen. «Der Song läuft gut, wir bekommen viel positives Feedback», sagt Alex Good.

Bei der Single «Peace of Mind» setzt Alex Good & Band auf die Stimmgewalt der Wahl-Thurgauerin Beth Wimmer. Bild: zVg

Physische Tonträger erwünscht

Mit «Get Real» kam bereits 2015 ein erstes Album auf den Markt. Es sei damals von Anfang an klar gewesen, dass er etwas auf einem physischen Tonträger veröffentlichen möchte, erzählt der Frauenfelder. Aus Kostengründen sei das aber später nicht immer möglich gewesen – zum Leidwesen der Fans. «Wir hörten immer wieder nach einem Konzert, ob wir die Songs "Bigger, Faster, Higher" und "Good Times" nicht auf CD hätten.» Besonders «Good Times» war im Gespräch.

Denn der Song läuft nicht nur noch heute im Schweizer Radio, sondern hat es 2019 auch ins On-Board-System der Fluggesellschaft Swiss geschafft. Amerikanische Radiostationen spielen den Track regelmässig, ein Australischer Sender kürte «Good Times» gar zu einem der Highlights des Jahres 2019, wie sich Alex Good freut.

Ab Juni liegen nun «Good Times» und «Bigger, Faster, Higher» endlich auch physisch vor. Aber ist eine CD im Jahr 2021 noch zeitgemäss? Alex Good nickt. «Unsere Musik spricht vor allem Leute ab 35 an, und die haben gerne auch etwas Greifbares in der Hand, statt bloss einen Download auf dem Handy.» Ihm ginge es da mit Jahrgang 1978 nicht anders. Er schätze es, im Booklet blättern zu können, um nachzulesen, wer bei welchem Song was spielte, oder wer das Stück produzierte.

Dank Band zum Erfolg

Erst 2013 traute sich Alex Good, eigentlich Rhythmus-Gitarrist, als Frontsänger ins Rampenlicht. Dann sei es überraschend schnell gegangen, erinnert er sich. «Ich habe zwei Songs aufgenommen und ins Netz gestellt, zwei Monate später kam eine Anfrage von Marco Kern, ob ich nicht beim 2014er Musig i dä Stadt auftreten wolle. Also musste ich mir flott eine Band zusammenstellen.» Die Mitstreiter waren mit den ehemaligen Bandkollegen von «Tuesday» Heinz Morf (Bass), Matthias Spitz (Drums) und Raffael Meyer (Gitarre und Background-Gesang) schnell gefunden.

Seit drei Jahren sind Nicolas Winter (Bass) und Markus Eberle (Drums) mit im Boot, alles langjährige Freunde und wie auch Raffael Meyer Berufsmusiker. «Ich hatte Riesenschwein, dass ich von Anfang an unglaublich gute Musiker dabei hatte, die mich mitgezogen haben», betont Good. «Das ist der Hauptgrund, dass die Band so klingt, wie sie klingt. Nicht, weil ich am Mikrofon stehe.»

Beth Wimmer in der «beAchtbar» in Lichtensteig, 26. Mai 2018. Bild: Sascha Erni

 

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