von Sascha Erni, 27.09.2021
3000 Besucher bei Frauenfelder Kulturtagen
Kulturtage statt Kulturtag: Vom 24. bis 26. September war vor allem in der Frauenfelder Altstadt Kunst und Kultur angesagt. «Wir haben rund 3000 Eintritte verzeichnet», sagt der städtische Kulturbeauftragte Christof Stillhard.
Letztes Wochenende gab es in Frauenfeld viel zu sehen, zu erleben und zu lernen. Statt an bloss einem Tag fand der «Kulturtag» 2021 von Freitag bis Sonntag statt. Die Theaterwerkstatt Gleis 5 brachte zum Beispiel Patrick Süskinds «Der Kontrabass» auf die Bühne und hatte einen freien Podcast über Friedrich Dürrenmatt produziert, Autorinnen lasen aus dem neuen Thurgauer Lesebuch und es fanden verschiedene Ausstellungen statt, zum Beispiel «Branches + Dots» der Thurgauer Künstlerin Rahel Müller in der Geschäftsstelle der Kulturstiftung.
Auch Musik durfte an den drei Tagen nicht fehlen, etwa mit «Gamma Kite», «S.G.A.T.V.» und «Prozpera» im «Eisenwerk» oder mit dem Stadtorchester Frauenfeld, das zusammen mit dem Winterthurer Geiger Tobias Staub das Violinkonzert in e-Moll von Felix Mendelssohn-Bartholdy aufführte – und auch vorgängig zur Probe einlud.
Die kantonalen Museen waren auch dabei
Besonders ins Zeug gelegt haben sich die kantonalen Museen, alle sechs waren in Frauenfeld zugegen und führten neben eigenen Angeboten unter dem Dach der «Museum für Kinder»-Initiative die so genannte «Museumslöwen-Safari» durch. Die Kinder waren eingeladen, die sechs Museen zu besuchen und im Anschluss Rätselfragen zu Einzelexponaten zu beantworten. Daraus ergab sich ein Lösungswort.
Das Kunstmuseum, das Ittinger Museum sowie das Napoleonmuseum waren in der Stadt zu Gast. «Diese Museen liegen ja nicht gerade auf dem Weg, wenn man in Frauenfeld unterwegs ist», sagte Catherine Schmidt vom Naturmuseum im Gespräch. Als Zuständige für die Inhalte-Vermittlung war sie sichtlich erfreut über das gemeinsame Projekt der Museen und den erwarteten Kinderansturm.
Aus dem Stadtlabor wurde ein Kulturlabor
Auch das «Stadtlabor» an der Zürcherstrasse 158 sorgte sich um die Kleinen und liess sie Stofftaschen und Buttons basteln. Entworfen hat die Buttons die Illustratorin Silvia Fux, die die Anstecker gleich vor Ort herstellte und so Einblick ins Kunsthandwerk geben wollte. «Unser Angebot zu den Kulturtagen ist aber nicht nur auf Kinder ausgerichtet», erklärte Geraldine Schneider, die als Fachspezialistin Sozialraum und Quartierentwicklung das Zwischennutzungsprojekt für die Stadt Frauenfeld mitleitet.
So gab es neben den Bastelarbeiten und der Kinderbaustelle auch Gesprächs- und Input-Runden, um zu diskutieren, wie die Stadt Frauenfeld sich konkret verändern könnte, passend zu den Kulturtagen natürlich auch in Sache Kunst und Kultur. «Das Stadtlabor ist für alle da, die in Frauenfeld etwas machen wollen», so Schneider. Die so gewonnenen Erkenntnisse sollen die nächsten Wochen aufbereitet und für weitere Entwicklungsschritte genutzt werden.
«Das Wetter hat auch mitgespielt»
Die vielen Angebote organisiert haben die Kulturinstitutionen und Veranstalter selbst, die Stadt Frauenfeld hat lediglich die Koordination übernommen und die Werbung finanziert. «Die Veranstalter machen an den Kulturtagen das, was sie sonst auch machen, einfach geballter», wie Christof Stillhard im Vorfeld sagte. Der städtische Kulturbeauftragte zeigt sich nach den Kulturtagen äusserst zufrieden. «Auf den ersten Blick war es ein grosser Erfolg», erklärt er am Montag.
Die Veranstaltungen hätten rund 3000 Eintritte verzeichnet. «Und auch das Wetter hat mitgespielt», ergänzt er. Stillhard schätzt, dass die meisten Menschen spontan von Ort zu Ort gepilgert seien. Die Stadt habe vom Publikum sehr gute Rückmeldungen erhalten. «Es war ein wahnsinnig grosses Angebot, man konnte fast nicht alles sehen», sagt er und lacht.
Ob der nächste Kulturtag wieder über mehrere Tage verteilt stattfinden wird, kann Christof Stillhard noch nicht sagen. Die Arbeitsgruppe führe noch eine Besprechung durch, auch, um abzuschätzen, wie man das Angebot noch besser machen könnte. «Wir wollen zeigen, was wir vor der eigenen Haustüre haben», so Stillhard. Mit dem Bücherfest und der Bildhauerwoche wird das 2022 jedenfalls schon mal in die Wege geleitet.
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