von Michael Lünstroth・Redaktionsleiter, 05.12.2023
«Heimspiel» jetzt auch im Thurgau
Jetzt also doch: Jahrelang zahlte der Thurgau für die Ausstellung «Heimspiel», aber im Kanton konnte man nichts davon sehen. Das ändert sich nun. (Lesedauer: ca. 2 Minuten)
Es war schon länger eine etwas bizarre Konstruktion: Der Kanton Thurgau beteiligte sich finanziell am grenzüberschreitenden Kunstfestival „Heimspiel“. Gezeigt wurden die ausgewählten Arbeiten zwar in der Kunsthalle Appenzell, dem Kunstraum Dornbirn, dem Kunsthaus Glarus, dem Kunstmuseum St. Gallen sowie der Kunst Halle Sankt Gallen. Im Thurgau fand sich aber lange niemand, der dem Festival eine Heimat geben wollte.
Markus Landert, langjähriger Direktor des Kunstmuseum Thurgau, hatte sich lange gegen eine Beteiligung an dem Festival gewehrt. Gegenüber thurgaukultur.ch erklärte er vor zwei Jahren noch: „Den geografischen Rahmen noch weiter auszudehnen, schien, als eine Kooperation mit dem Kunstmuseum Thurgau vor einigen Monaten zur Diskussion stand, nicht zielführend zu sein“, erklärt der Museumsdirektor.
Thurgau übernimmt zentrale Rolle beim Festival
Auf die Frage, an welches Ziel er dabei denke, erläutert Landert: „Meiner Meinung nach ist es die Aufgabe von Ausstellungsprojekten, dass möglichst viele Menschen, möglichst viele der ausgestellten Werke sehen. Je grösser eine Ausstellung ist oder je weiter die Austragungsorte auseinanderliegen, desto schwieriger wird es dieses Ziel zu erreichen.“
Nun ist Markus Landert in Pension und das Heimspiel kommt auch in den Thurgau. Laut Medienmitteilung hat der Regierungsrat nun 87'000 Franken aus dem Lotteriefonds dafür gewährt. Wesentlich mehr als in vergangenen Jahren, in denen es jeweils 28’000 Franken gab. Die höhere Summe entsteht auch daraus, dass das kantonale Kulturamt im kommenden Jahr die Trägerschaftsvertretung des Festivals übernimmt.
Ausstellung in der Webmaschinenhalle in Arbon
Was genau das bedeutet, erklärt die Medienmitteilung so: Ziel der Trägerschaft sei es, das «Heimspiel» als regional verankerte und die Landesgrenzen überschreitende, qualitativ hochstehende und attraktive Kunstschau durchzuführen und dem aktuellen Kunstschaffen in der Region eine Plattform zu bieten.
Auch deshalb wird im Kanton Thurgau erstmals eine Ausstellung gezeigt. Kuratiert wird sie vom Kunstmuseum Thurgau, gezeigt werden soll sie aber in der Webmaschinenhalle Werk2 in Arbon. Jenem Ort, der ab 2028 Heimat des neuen Historischen Museums Thurgau werden soll.
Was das «Heimspiel» bietet
Die Kunstausstellung «Heimspiel» präsentiert und vernetzt alle drei Jahre das künstlerische Schaffen der ganzen Region Ostschweiz, des Fürstentums Liechtenstein und von Vorarlberg. Beim «Heimspiel» handelt es sich um eine jurierte und kuratierte Ausstellung in fünf ausgewählten Kunstinstitutionen, die im Sinne einer aktuellen Übersicht das Kunstschaffen der beteiligten Kantone und Länder zeigt.
Anlässlich einer öffentlichen Ausschreibung können sich Künstlerinnen und Künstler mit Bezug zu einem der beteiligten Kantone und Länder für die Ausstellung bewerben. Zudem findet ein Wochenende der offenen Ateliers statt, an dem alle teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit erhalten, ihr Atelier im Rahmen des «Heimspiels» zu öffnen.
Wer 2024 alles mitmacht
Durchgeführt wird das «Heimspiel» im Jahr 2024 von den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, Glarus, St. Gallen und Thurgau, den Ländern Fürstentum Liechtenstein und Vorarlberg sowie der Stadt St. Gallen. Bei jeder Durchführung bestimmt die Trägerschaft fünf Institutionen, in denen die Ausstellungen gezeigt werden. 2024 sind dies die Kunst Halle und das Kunstmuseum St. Gallen, das Kunsthaus Glarus, der Kunstraum Dornbirn sowie erstmalig das Kunstmuseum Thurgau.
Gleichzeitig übernimmt das Kulturamt des Kantons Thurgau für die Durchführung 2024 die Trägerschaftsvertretung vom Kanton St. Gallen. Das Kulturamt begleitet die externe Projektleitung, stellt die Auftragserfüllung sicher und übernimmt das Projektcontrolling. Die Ausstellung des Kunstmuseums Thurgau ist in der Webmaschinenhalle Werk2 in Arbon geplant.
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