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01.07.2024

Neues Zentrum für Baukultur

Neues Zentrum für Baukultur
Jüngstes Baby der Denkmal Stiftung Thurgau ist der Freisitz Tägerschen aus dem 15. Jahrhundert. Hier wrid die Zukunft des Handwerks mit entwickelt. |

Die Denkmal Stiftung Thurgau wird 20 Jahre alt in diesem Jahr. Mit einem neuen Projekt will sie auch die Zukunft gestalten.
 (Lesedauer: ca. 2 Minuten)

Der Freisitz in Tägerschen ist ein wahrlich historisches Gebäude: gebaut 1438, gerettet 2013. Ohne die Denkmal Stiftung Thurgau gäbe es den imposanten, zwischenzeitlich auch als Gerichtgebäude genutzten Freisitz nicht mehr. Jetzt wird dieser historische Ort neu genutzt - als Kompetenzzentrum für hochwertiges und experimentelles Handwerk im Bau. 

Gemeinsam mit dem neu gegründeten Verein Werkhaus Freisitz wird dies möglich. „Stiftung und Verein formen so gemeinsam ein überregionales Kompetenzzentrum für das Handwerk im Bau und für Baukultur“, heisst es in einer Medienmitteilung der Denkmal Stiftung Thurgau. Im Brennpunkt der Ausbildung des Handwerks und der Auseinandersetzung mit Baukultur könne der Verein Werkhaus Freisitz so eine innovative Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft schlagen.


Das Werkhaus ist ein Ort des Wissens, des Austauschs und der Vermittlung von alten und neuen Techniken im Umgang mit Bauten und Materialien. «Viel Wissen geht verloren und es braucht neues Wissen für die Zukunft unserer Baukultur», unterstreicht Vereinspräsident Martin Vock die Bedeutung des Zentrums.


 

Erste Kurse zum Handwerk im Denkmal haben 2024 im Werkhaus Freisitz bereits stattgefunden. Bild: zVg

Hotspot Werkhaus: Walz 4.0 – innovativer Brückenbauer


«Das Gesellenstück Werkhaus Freisitz zeigt, dass die Denkmal Stiftung Thurgau
 nicht nur das Kulturerbe erhalten und pflegen will, sondern auch einen Beitrag für
die Zukunft leistet», macht Stiftungspräsident Ruedi Elser deutlich. Das von ihr unterstützte Werkhaus ist Zentrum für hochwertiges und experimentelles Handwerk gleich in mehreren Disziplinen. Erste Pilotkurs für Lernende, Schülerinnen und Schüler, Baufachleute und Fachleute in der Denkmalpflege haben bereits stattgefunden.


Dank der Stiftung kann sich der neue Verein Werkhaus Freisitz um den Betrieb und
 das attraktive Angebot kümmern. So hat der Verein Werkhaus Freisitz kurz nach 
seiner Gründung bereits das Interreg-Projekt Walz 4.0 der EU zusammen mit den
 Fakultäten Bauingenieurwesen und Architektur der Hochschule HTWG Konstanz auf die Beine gestellt. «Wir wollen im Werkhaus und in unserem Pavillon die Ausbildung im Handwerks- und Bausektor sowie an angewandten Hochschulen neu gestalten», erklärt Initiant und Vorstandsmitglied Reto Kradolfer. 

Neue gemeinsame Lehr- und Lernkonzepte sollen entstehen. 

Pia Hollenbach von der HTWG beschreibt die Innovation von Walz 4.0 so: «Wir verknüpfen die traditionelle Wanderschaft im Handwerk mit moderner Technologie und interdisziplinärer Bildung. Wir führen Handwerkerinnen und Handwerker, Studierende und Fachpersonen aus verschiedenen Richtungen in einer einzigartigen Lern- und Arbeitsumgebung zusammen. Letztlich geht es um das umfassende Verständnis des modernen Bauwesens und die einzigartige Mischung aus traditionellem Handwerk, modernen digitalen Technologien und nachhaltigen Praktiken, um die Herausforderungen des Klimawandels, der Energiewende und der sozialen Verantwortung im Bauwesen zu begegnen.»


 

Das Werkhaus von innen. Bild: zVg

Veranstaltungsreihe im Jubiläumsjahr


Zirkuläres Bauen sowie Vernetzung, Wissenstransfer und Diskussion der aktuellen
Herausforderungen stehen im Jubiläumsjahr der Denkmal Stiftung Thurgau im Fokus. Verteilt über das ganze Jahr organisiert die Denkmal Stiftung verschiedene Anlässe unter dem Motto «Werte erkennen – Verständnis fördern – Zukunft schaffen». Auf der Jubiläumswebseite findet sich eine Übersicht. 

Nächste Attraktion werden nach Angaben der Stiftung im September die Tage der offenen Tür im Historischen Bauteillager Ostschweiz, der Schatztruhe der Baukultur, in Kradolf-Schönenberg sein.

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